Logbuch

Das schönste Kompliment!
13. November 2010

Da stehen sie, die beiden Schiffe. Eines ist keine zwei Jahre alt und das andere hat fast 25 Jahre auf dem Buckel. Bootskenner erkennen sofort an der dazwischenliegenden Entwicklung welches von beiden das Neuere ist. Beide vom selben Hersteller ist die neuer Jeanneau das Nachfolge-Nachfolge-Nachfolge-Nachfolge-Nachfolge-Nachfolge-Modell der Beberich. Welches das Schönere von beiden ist sei dahingestellt, bleibt es doch immer im Auge des Betrachters, … oder etwa nicht?

Durch einen glücklichen Zufall war ich auf der Taufe der neueren Jeanneau eingeladen und unterhielt mich mit dem Eigner, der sie frisch „vom Band“ bekommen hatte. Nach jahrelanger Regattaerfahrung auf „fremden“ Schiffen war es bei Ihm Zeit auch ein eigenes Boot unter seinem Hintern zu segeln.

Ich kam so mit ihm ins Gespräch und wir unterhielten uns über die Regatta die am Tag darauf stattfinden sollte. Er erzählte mir, dass ihm noch ein Spinnacker fehlt – dieses große bunte Segel. „Kannst meinen haben, der müsste vielleicht passen“, sagte ich und wir machten uns zusammen auf dem Weg über den Steg zur Beberich. Bis zu diesem Zeitpunkt kannte er mein Boot noch nicht und wir unterhielten uns darüber, dass es sich um eine alte Jeanneau handelt. Er erzählte mir, dass er am liebsten ein altes Schiff gekauft hätte,- nicht so eine neumodische Wohnwand, welche er jetzt habe. „Ausschlaggebend war, dass ich ein neues Schiff haben wollte, da ich keine Zeit & Lust auf Restaurationsarbeiten habe, doch vom Aussehen gefallen mir die alten Schiffe besser“ erzählte er. „Letztens habe ich hier im Hafen ein wirklich tolles Schiff gesehen …“ fuhr er fort, „… auch eine alte Jeanneau, total schnittig, wunderschöne Linien und schön flach gehalten, sicherlich auch kein langsames Schiff. Am liebsten hätte ich mir die zugelegt, wenn sie denn neu wäre.“ In diesem Moment erreichen wir das Blüchereck und er redete weiter: „Ja, da. Da ist das Schiff welches ich meine! Total chic und wunderschön, .. schau nur.“

Ich begann zu stottern: „Das ist meine Beberich.“

Für Umme abzugeben.
12. November 2010

Beim Keller aufräumen kam nicht nur Müll in die Tonne, sondern auch einige Dinge rund uns Boot ans Kellerlicht die ich nicht mehr benötige und die vielleicht jemand anderen Glücklich machen.

Schaut einfach mal durch, vielleicht könnt ihr etwas gebrauchen. Über eine Flasche Wein freue ich mich, ist aber nicht Pflicht – Origamischwäne aus Fünfhunderteuroscheinen gehen auch ;-). Die Dinge liegen in meinem Loch in Kiel, sollten bis zum Wohnungsumzug der in 3-20 Wochen über die Bühne geht abgeholt werden; umgezogen werden die Sachen nicht mehr …

Nakisch, dreckisch und trocken gelegt.
12. November 2010

Mancher Tage geht es schneller wie man bekanntlich denkt. War ich mir vor ein paar Tagen noch nicht ganz sicher ob die Beberich dieses Jahr den Winter im Wasser verbringt oder nicht, ging es dieser Tage dann ganz fix. Mittwoch Abend telefoniert, Donnerstag Morgen noch schnell das Boot eines Seglerkollegen zum Kran geschleppt (Anlasser seines Motors kaputt) und dann zügig bei aufziehendem Sturm nach Strande und zum Kran. In Svens typisch effizienter Weise ;-) war die Beberich in weniger als zwei Stunden nakisch und war bereit zum Kranen.

Leider ist die Beberich noch randvoll, denn fürs Ausräumen war es einfach zu kurzfristig, das holen wir nächste Woche nach; wenn wir dann auch alles vom „Bock“ runterbringen müssen … man hat ja sonst keine Herausforderungen ;-) Wie es das Wetter so wollte kam ich gerade noch rechtzeitig in Strande an, trockenes Wetter bei 6 Grad, die Nacht hatte es gefroren und ein paar Stunden wütete der Sturm über die Förde, irgendwie als ob der Wetterverantwortlich oben im Himmel sagen wollte: „Ok, die Beberich ist raus, los geht es!“

Der Grund warum die Beberich nicht im Wasser bleibt mag einleuchten wenn man die letzten Monate in meinem Leben mitbekommen hat: Viel Arbeit und Umzugsgedanken lassen keine Zeit für tägliches Beberich-Streicheln im kalten Winter – da setzen wir sie doch lieber aufs Trockene und gehen nächstes Jahr wieder mit Schwung an’s Segeln. Und es ist versprochen; nächstes Jahr gibt es wieder eine richtige Tour mit der Beberich, weit weg, viel Wind und Abenteuer und dazu viel Meer Text der davon berichtet.

Herzlich Willkommen!
11. November 2010

Letzte Woche durfte ich endlich mein Geburtstagsgeschenk von meinen Eltern abholen! Gute Dinge will Weile haben, dieses dachte sich wohl auch der Hersteller und so bekam ich auf meiner Geburtstagsfeier nicht das Original, sondern ein Plagiat in Originalgröße.

Ich gebe zu, Fussmatten auf dem Vordeck finde ich albern. Ist ja immer schön und gut mit dem sauber halten der Schuhe, doch irgendwo muss ein Schiff auch schiffig bleiben und darf nicht zum Wohnwagen verkommen. Mit dieser Matte wurde ich belehrt, dass es auch anders und somit schiffig geht: Perfekte Qualität und selbstverständlich passend zum Logo der Beberich und oben drauf noch genau auf Maß um sie unter dem Niedergang zu platzieren – dort suchte ich schon ewig nach einem „Stück Teppich“, denn bei feuchtem Wetter wird diese Stelle ganz schnell zur Rutschpartie.

Ab sofort heisst es „Herzlich Willkommen!“ wenn ihr den Niedergang heruntergestolpert kommt, … schade eigentlich nur, dass ihr das nie dabei lesen könnt, denn brav wie ihr seid stappst ihr ja immer rückwärts die Treppe runter, … oder? ;-)

Der Traum ist aus. (Teil 1)
29. Oktober 2010

Auf lieblos.de (Anmerkung Sven: Dieser Artikel wurde noch auf lieblos.de veröffentlich, ist jetzt natürlich auf beberich.de zu finden) wird sich ab sofort nur noch auf die liebevollen Dinge konzentriert – dieses liebe & geneigte Leser hatten wir ja schon klargestellt. Und was bitte sollte da Anderes den Anfang machen als die einzig wahre und liebevollste Geschichte die ich an meinem Koerper erfahren durfte. Die Geschichte ueber einen Traum der in mir heranwaechst, der Se(e/h)nsuechte schuert und irgendwann einfach aus ist und dadurch noch mehr Lebensfreude freisetzt. Die Kurzfassung kann man ja schon unter Kennenlernen lesen,- doch ich weiss, es ist euch nicht genug! Ihr wollte die lange Version, die Version in der Sven ins Schwaermen gereht, in der die Liebenswuerdigkeit aus den Saetzen quillt und die Schoenheit der Lyric euch die grausam kalten Abende erwaermt. Ihr sollt sie haben! Hier und jetzt, der erste Teil der etwas laengeren Geschichte die uns diesen Winter begleiten wird:

Da steh ich nun vom Steg aus an die Seereling der Beberich gelehnt. Meine Beine zittern ein wenig und dies nicht nur weil es sich um einen dieser schmalen und wackeligen Schwimmstege handelt die hier in Bremerhaven üblich sind. Die Seereling biegt durch mein Körpergewicht etwas durch, dennoch scheint es nicht nur das Gewicht meiner Arme zu sein die hier auf die Reling drücken. Ich fühle mich als ob in diesem Moment alle Last, alle Träume und alle euphorische Vorfreude von mir fällt und auf den Drahtseilen landet. Meine Augen

Ein rauschendes Fest war es!
13. Oktober 2010

Danke an alle die dabei waren!

Irgendwie scheinen wir die letzten Wochen einen guten Draht zur Wetterzentrale zu haben, die Tage vorher waren grau und puenktlich zum Freitag ging die Sonne auf. Das ganze Wochenende war grandioses Wetter zum grandiosen Fest! Ich denke es waren um die dreissig Leute die im Bluechereck tanzten, feierten und jolten. Zwei Heizpilze sorgten fuer Waerme, der Grill fuer den Magen und die Bar fuer die Leber.
Einige werden sich noch an den Abend erinnern obwohl sie dort waren. Andere wollen sich nicht erinnern und einige koennen es woh auch nicht mehr ;-) Alles in allem ein gelungenes Fest!

Vielen Dank zusätzlich fuer die tollen Geschenke! Die haette es fast nicht gebraucht, denn eure Anwesenheit ist mir in meinem Alter dann doch mehr wert! Und finanziell ist es eh‘ ein Minusgeschaeft, so eine Feierei im Bluechereck *lach*.

Und aehh eine Bitte haette ich, koennte einer mal ne Liste machen wer nun alles mit wem geknutscht hat?! Wuerde mich ja mal interesieren *lach* … ein paar Fotos folgen, wenn mir denn mal wer welche zukommen laesst.

Der Tag naht – Achter Oktober: Bluechereck!
28. September 2010

Also die Spatzen pfeifen es ja schon von den Daechern, und irgendwie wurde mir auch angedroht einen BBoratbadeanzug tragen zu muessen sollte ich nicht einen kleinen Umtrunk organisieren – also mache ich es: Am 8. Oktober, ab Abends im Bluechereck. Wer weiss wo es ist, ist herzlich eingeladen. Wer es nicht weiss fragt jemanden der es weiss – und wer keinen weiss der es weiss ist auch nicht eingeladen ;-)

Isch hab Geburtstag, und wer aufgepasst hat – nicht am achten, sonden am Sechsten – doch die Feierrei steigt am Wochenende, inkl. zwei Tage erholen!

Also macht euch auf, schaut im Wunschzettel rechts was ihr mir mitbringen koennt, und dann ab zum Bluechereck, es wird sicherlich nicht ganz so unlustig ;-)

Schlauchbootfahrt.
2. September 2010

Man hatte uns weit ab vom Schuss plaziert, vielleicht hatten die anderen Boote auf der Sail wirklich angst vor der Beberich und ihrer Crew, denn hart im Nehmen – und natuerlich auch im Geben sind sie ja, und nichts und niemand konnte sie aufhalten als sie dann doch auf der Sail aufschlugen, natuerlich mit dem Schlauchboot; mit dem Taxi koennen das die anderen machen.

Bei westlichen Winden um 4Bf ging es von Nordsee-Yachting erstmal zum Schaufenster-

Wir san mit der Beberich da.
17. August 2010

Nach einer Traumhafen Überfahrt mit Traumhaften Gästen an Bord ist die Beberich am Samstag in Bremerhaven eingelaufen. So ganz klappte die Organisation im Neuen Hafen nicht. Denn organisationstalent zeigt sich in einem hafen ja, wenn er voller wird – nicht wenn er von leeren Plätzen überquillt. Von der fehlenden Seemanschaft eines Seglerkollegens mal abgesehen – er haette nur in eine etwas schmalere Box verholen muessen, dann haette ich mit der Beberich in die Box gepasst in der er liegt. Doch nach einem „Wenn Sie freundlicherweise verholen würden, könnten wir beide hier im Hafen bleiben. Wenn nicht, dann muss ich wieder raus.“ bekam ich ein „Neee, den Stress muss ich mir nicht mehr machen.“ Tja, so kann es gehen mit einem Bremer :-( Auch wenn „Casanova“ drauf stand, verhalten hat er sich eher nicht so.

Nun gut – „Wer weiss wozu das gut ist“ haette mein Vater gesagt und so sind wir Sonntag dann in den Fischereihafen und durften nach einem Fauxpas meinerseits Seemannschaft erste Güte erleben. – Ja wer denkt bitte auch in einem Hafen, dass die Fahrwasserbetonnung tatsaechlich dafuer da ist um vor Untiefen zu schuetzen ;-). Vor 20 jahren konnte ich da mit meiner 4,5m Jolle noch so durchbrettern. Jetzt war es anders … langsam verlor die Beberich an Fahrt bis sie im Schlick steckte, keine 10 Min spaeter war der erste Jollenkreuzer da: Frauen und Kinder von Bord, Kraenkungsversuche, große Hilfe und dann noch Herr Kuhlmann von Nordsee-Yachting persoenlich, der uns dann Motorstark und mit dem genauen Tiefenwissen aus der Situation rausholte. Alles sehr klasse! Und dafuer war es gut: Seemannschaft gibt es und es sind nur Ausnahmefaelle bei manchen Menschen.

Wie ich nachher beim Schnack erfuhr – Alle waren sie schon mal da steckengeblieben, auch ein Freund aus Bremerhaven beichtete es mir – ich war also nicht er erst, nur der erste an diesem Tage ;-) Bloed war nur, das Mama&Papa am Steg standen, na das zeugt ja nicht gerade von Know-How: Vor zwei Jahren quer inner Schleuse, heute im Matsch ;-) Trotzdem, auf der Überfahrt von Cuxhaven nach Bremerhaven war sie dabei: Die Beste Mutti der Welt! Und wir hatten bestes MuttiUndKoeniginininWetter der Welt!

Nun liegen wir also hier. mal gucken wie wir zur festmeile kommen. Mitm Schlauchboot Aus- und wieder Einschleusen ist auch n bueschn viel, oder? .. Na wir werden sehen. Dafuer ist die Motivation groesser am Samstag zum Feuerwerk auszulaufen. Mal gucken.

Und was ich gerade ueber den Liveticker hereinbekomme: Die Con Disos hat in dieser Stunde Kurs Sued von Norwegen aus gesetzt. Es sieht so aus, dass sie trotz schlechter Wetterprognose nach Bremerhaven kommen werden. Man dass! waere ein Fest, da brauchen wir dann auch nicht zur Festmeile, dann rocken wir den Fischereihafen!

Zwei Männer, ein Boot!
5. August 2010

Zu den meissten hat es sich ja schon rumgesprochen oder sie haben es persönlich bemerkt: Wir sind weg.

Nicht mit der Beberich, aber immerhin ein fast genauso schöner Dampfer ist für ein paar Tage unser zuhause. Zwei Männer auf dem Weg nach Norwegen – naja, was heiusst auf dem Weg, den Weg haben wir schon zurückgelegt. Kiel-Skagen in 34 Stunden, dann kleine Pause am Punkt dem Paul-Skagen seinen Namen verdient und dann weiter nach Risoer in Norwegen, das ganze in 14 Stunden (war halt nicht viel Wind). Fuer die Strecke haben wir ganze 2l Diesel verbaucht. Und die nur, da sich fuer 1sm von Skagen-Hafen zur Skagen Landspitze das ganze einfach nicht lohnt.

Nun duempeln wir zwischen den Schaeren und in den Fjorden, keine langen Schläge mehr – einfach gucken, erholen – perfektes Nichtstun.

Verdammt schoen hier zwischen den Felsen, vielleicht tatsaechlich noch einen ticken schoener als in Schweden. Wir sind durch ein Dorf gesegelt, dass auf vier Felsen nebeneinander besteht, am Wasserrand (Strassenrand) ueberall direkt Haesuer und Boote davor. Alsob man durch eine ganz normale Wohnstrasse faehrt – nur sitzt man eben auf einem Boot und die Strasse besteht aus Wasser. EInfach faszinierend schoen!

Wer mag kann uns natuerlich wie immer auf Twitter verfolgen.

Also, weiter gehts mit dem nichtstun und dem geniessen. Gehabt euch wohl.