Und alles wegen 3 Millimeter. ← 17. April 2011

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Hinter uns liegt ein Wochenende voller Spiel und Spannung ;-) Nachdem wir bei unserem ersten Wochenendtörn dieses Jahr eine nasse Bilge bekamen, da irgendwie aus allen Schlauch- und Rohrenden Frischwasser sein Heimatrevier verliess und es in der Bilge irgendwie bequemer fand, und wir somit zwei Tage ohne Frischwasser aus dem Wasserhahn leben mussten ging es dieses Wochenende ran dieses „kleine“ Prooblem zu beheben.

Ein Riss im Heisswasserrohr: 3mm - und 100l in der Bilge.Ein Riss im Heisswasserrohr: 3mm - und 100l in der Bilge.

Ich wusste, das es nicht einfach wird, denn irgendwie sprühte Wasser aus einer ganz entfernten und tief dunklen Ecke in der Backskiste. Weit hinter dem Warmwasserboiler, der Heizung und dieversen Rohren und Kabeln. Dort hinten, wo man selbst nach Ausbau aller Teile die im Wege waren nur unter fiesen Körperverrenkungen hinkommt, da war er – der Riss in der Kupferleitung. Und alles nur, weil Sven mal nicht aufgepasst hat: Die Wasserhähne hab ich im Herbst leerlaufen lassen, nur in den Rohren steckte noch Wasser; und dieses im Zusammenhang mit viel Frost machte was es wollte. Es dehnte sich und ließ platzen ;-)

Der liebe Olaf – unser Brückenmeister – half mir bei der schwierigsten Stelle. Er verbog seinen Körper, baute noch die restlichen fiesen Teile aus und sägte das Rohr kurzerhand ein Stück kürzer, denn der Riss war kurz vorm Ende (ca 20cm). Irgendwie hatten wir ja Spaß zusammen in der Backskiste, doch irgendwie auch nicht. Die gesamte Ein-, Um- und Ausbauaktion zog sich über den ganzen Tag und die 3mm Riss verurssachten schlappe 8 Stunden Arbeit!

Nun ist wieder Druck auf der Leitung, auch wenn noch kein warmes Wasser kommt – ich befürchte der Boiler hat auch etwas abbekommen ?! Egal, um das zu testen war heute keine Zeit. Gestern schon motiviert von dem was man an einem Tag schaffen kann kam heute noch vieles hinzu:

  • Wandverkleidungen in der Vorpiek notdürftig angeklebt und bemerkt und beschlossen, dass diese bei erneutem Geldaufkommen dringend komplett ausgetauscht werden müssen. Die Austauschnotwendigkeit gilt auch für die Achterkajüte.
  • Vernünftigen Türstopper für Vorschiffstür angebaut, da diese mitaaltem „Haken“ immer schlug und wir immer ein Kissen zwischen Tür und Schrank klemmten damit dieses nicht passiert. Die Zeiten sind endlich vorbei!
  • Sarah hat vier von fünf Polsterteilen dieses Wochenende geneht und schon an Bord gebracht. Sieht super aus, und endlich gibt es auch in der Vorpiek vernünfiges Schlafgefühl.
  • Das Stromaggregat kam aus der Backskiste im Vorschiff raus. Wir haben genug Batterieleistung an Bord ;)
  • Die Bilge und Motorbilge wurde gereinigt und nach dem Frischwasserdesaster wieder trocken gelegt.
  • Schrank unter dem Navitisch aufgeräumt und Feuerlöscher und Verbandskasten vernünftig angeschraubt, damit man im Fall der Fälle sofort ran kommt. Auch der Niko-Signalgeber wurde vernünftig verstaut. Kurze Anleitungen für die Schrankinnentür folgen noch.
  • Heizungsrohre kontrolliert und komplettes Desaster festgestellt. Tätigkeit die ich schon mal in Auftrag gegeben hatte, aber das war wohl nichts. Komponentenliste erstellt und nach massiven Ärgern drauf vorbereitet dies als nächstes in Angriff zu nehmen – sicherlich aber nicht mehr vor Ostern :(
  • „Fenster-Offen-Halt-Pinöpel“ wiedergefunden und angebaut. Letzte Saison brauchten wir immer was zum Fenster aufhalten in der Achterkajüte, dies funktioniert wieder wie vorgesehen.
  • In einer Kiste ein abgesplittertes Stück Holz vom Salontisch gefunden und gleich wieder angeklebt.
  • Diverse alte und nicht mehr benutze Kabel entfernt, inklusive zwei jeweils ein Meter lange Kabelstücke die noch an einem Kabelbinder unterhlab des Warmwasserboilers befestigt waren. Wer diese Kabel dort hängen lassen hat, der gehört geschlagen.
  • Beim Kabel entfernen im Schrank der Nasszelle ungenutzte Stromleitung „entdeckt“, hier habe ich kurzerhand eine LED-Lichtleiste zur Schrankbeleuchtung eingebaut. Noch mit Schalter, hier folgt aber ein Magnetkontakt der das Licht bei öffnung der Tür erhellen lässt.
  • Die Spiegelschranktür rechts in der Nasszelle rauschte immer unkontrolliert aus, dies tut sie nun nicht mehr.
  • Nasszellenbilge auch komplett gereinigt und den herausnehmbaren Teakboden mit neuen Gummis versehen, damit er nicht rutscht und quitscht.
  • Ersatzteillager für Motor aufgeräumt und gereinigt.
  • Diverse Schränke Aufgeräumt und teilweise ausgeräumt – und nicht wieder eingeräumt ;-) Diverse Dinge verlassen das Boot: Man benötigt nun wirklich nicht 8 Flaschen Holzpolitour, 6x komplettes Ölzeug, 3 Flaschen Rei in der Tube und so weiter usw. – Dafür habe ich mal wieder etwas Neues gefunden. Unter dem Ölzeug fand sich eine weitere Öljacke, original Verpackt – „Windjammertreffen Kiel – 1980“ aufgedruckt ;-) – Älter als die Beberich und endlich im Müll ;)
  • Da bei unserem Windmesser die „Windmess-Schaufelrädchen“ seit dem Maststellen verschwunden sind habe ich Sarah in den Mast gezogen. Leider konnte sie den Windmasser nicht abbauen, doch wir haben nun Fotos und ich hoffe damit Ersatz beschaffen zu können.

Wir haben sicherlich noch mehr gemacht an diesem Wochenende, doch mehr fällt mir nicht mehr ein. Die Knochen tun weh, die Hände sind zerstochen und morgen Nachmittag gehts weiter. Morgen Abend muss die Beberich dann schier sein, damit wir Ostern bequem auslaufen können.

PS: Sarahs iPhone habe ich nebenbei auch noch wieder zum Laufen bekommen, dieses war ja dem Wasser in der Motorbilge am letzten Wochenende zum Opfer gefallen. Tja – ist genesen ;-)

 

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