Irgendwie war es bis jetzt ja noch nichts mit Segelwetter während wir Urlaub haben. Ok, irgendwie passte Zeitweise auch die Terminlage nicht und Dienstag waren wir auch raus bis dann der Strom ausfiel – Ja, ja, wir haben ein SEGELboot, doch trotzdem – mit dem Strom gab es die Tage schon häufiger Ärger und auch sonst lief einiges nicht wie es laufen sollte – und an einem solchen Tag, an dem ich ähnliche Gefühle hegte liefen wir mal aus nach Helgoland: Fazit – einmal mit Crewmitglied ins Krankenhaus. Das wollte ich nicht noch einmal, drum, … wenn mich ein bestimmtes Gefühl erreicht geh‘ ich auf Nummer sicher, was dieses mal umdrehen und Heimsegeln bedeutete.
Heute war er dann da, kroch aus irgend einer Ecke und brachte die Sonne mit: Der Sommer, und der brachte irgend einen Depp von der Insel mit der besagten Königin mit. Dieser war bei einem Freund zu Besuch – und was macht dieser komische Kautz: Fängt an das Boot vom Freund zu wienern. Da muss meinereiner natürlich gegenan stinken, und als die Herren mit ihrer kleinen Coronet schon frisch gestriegelt auslaufen sind wir noch am putzen – Scheisse, nächstes mal kaufen wir ein kleineres Boot ;-) Mit wenig Kleidung und in unerträglicher Hitze geben wir alles was wir können. Auftrag: Boot sauber, selbst dreckig und Nass ;-)
Sarah gibt im Endspurt auf, zaubert dafür aber aus den Resten an Bord ein leckeren Pausensnack. Mich packt derweil die Detailverliebtheit und der Putzschwamm sieht manche Ecken sicherlich das erste mal in seinem Leben – und dann irgendwann, schaut man auf sein Werk und sieht überall doch noch Dreck, es ist frustrierend :-( Naja, wollen wir nicht so sein. Sarah & ich haben gute Arbeit geleistet – die Beberich glänzt an Deck und demnächst ist der Rumpf an der Reihe. Nebenbei konnte ich das erste Reff ins Cockpit umleiten, die Klemmen beschriften und selbst die Großbaumpersenning wurde quasi Fleckenfrei ;)
Und wehe ich erwische in den nächsten Stunden eine Möwe die auf die Beberich kackt – dann werde ich zum Tier!
Da passt es auch ganz gut, das ich den Messinggeräten unter Deck letzte Woche die allerletzte Putzchance gab. Hatte ich schon häufiger versucht unsere Uhr und das Hydrometer vom Grünspan und den Flecken zu enfernen ging ich ein letztes mal ran. Wären es nicht Geräte von Wempe hätte ich sie schon lange geschmissen – aber man muss ja sparen. Also abgeschraubt, eine Nacht in Essig/Salzlösung eingelegt – danach war der Grünspan weg aber die Dinger sahen noch fleckiger aus als vorher :(, dann mehrere Stunden mit Messingpolitur poliert, … und siehe da: Die Dinger glänzen wie Messing glänzen soll. Insgesamt haben wir also ein bisschen Dreck von der Beberich entfernen können, Ecken aufgeräumt die bei perfektem Segelwetter sicherlich unbeachtet geblieben wären und kuschelige Abende unter Deck verbracht. So schlecht war es dann also doch nicht … und nun geh‘ ich unter Deck, der Sommer haut schon wieder ab … und oben Ohne wird es langsam kühl … selbst bei kräftiger Sonnenbrandthitze von der Schulter ;-)